: erinnerung
Der Begleiter
Peter Schamoni über Niki de Saint Phalle:
„Sie kam [1953] aus Amerika und machte eine Kur in der Schweiz, weil sie an nervösen, fast neurotischen Zuständen litt. Sie war in einer Heilanstalt, und da gab man ihr als Therapie die Möglichkeit zu malen. Da hat sie die ersten Collagen aus Scherben zusammengesetzt. In Paris wurde sie später begeistert von Leuten wie Spoerri und Tinguely aufgenommen. Dort wurden auch die Schießbilder entwickelt. Sie trat meist in einem weißen Skianzug auf, sah also sehr elegant und hübsch aus, weil sie ja auch schon als Fotomodell gearbeitet und in New York eine Schauspielschule besucht hatte. Sie wollte von zu Hause weg, von ihren Eltern, von ihrem Vater. Dann gab es eine sehr frühe und etwas unglückliche Ehe und zwei Kinder. Befreit hat sie sich mit diesen Schießbildern. Sie sagte einmal: ,Anstatt Terrorist zu werden, wurde ich Terrorist der Kunst.‘ Die eigentliche Sensation waren dann aber die dicken, bunten, fröhlichen Nana-Figuren, die sich auch noch bewegten: dass plötzlich eine Frau anfängt, Mutterschaft und Fraulichkeit in grellen bunten Farben zu schildern und die Nana-Power, die über die moderne Technik der Männer triumphiert, zu feiern. Die ersten drei Riesen-Nanas standen damals übrigens in Hannover. Niki fragte damals Tinguely: ,Wer ist das Monster – du oder ich?‘ “PROTOKOLL: R. B. SCHOSSIG
Der Regisseur und Produzent Peter Schamoni (68) hat 1995 mit „Wer ist das Monster – du oder ich?“ Leben und Werk Niki de Saint Phalles verfilmt. 1972 koproduzierte er deren experimentellen Spielfilm „Daddy“, 1974 mit ihr „Drei Nanas für Hannover“.
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