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Keine Zeit für Slogans

Mit Archive hält Artrock den Kopf hoch oben

Archive spielen heute um 20.30 Uhr im Loft, Nollendorfplatz 5

Man sagt dazu Postmoderne, Baby. Weiterhin. Weil dieser Tango geht nicht mehr vorbei. Was nicht heißen soll, dass die Weltenlage vor Jahrzehnten übersichtlicher geordnet war. Dafür spuckte man ungestümer in die Hände und rief der Komplexität zur Klärung etwa ein heftiges „Ho Ho Ho Chi Minh!“ entgegen. Knappe Slogans reichten, während heute der Protest weitschweifig über Kommata organisiert werden muss. Noch hängen die Plakate mit der gewundenen Aufforderung „Wir wollen ihre Kriege nicht, Herr Präsident“ in der Stadt. Aber das mag auch bedeuten, dass man sich mehr Zeit für Erklärungen gönnt. Nicht mehr alles ins klassische Dreiminutenformat packen will. Denn wie in der Musik gerade mit einer Leidenschaft die Breitleinwand ausgerollt wird, das ist schon ein Trend. Selbst hitparadentauglich (hör nach bei Radiohead) ist das epische Format geworden. Genug Zeit, um das Hakenschlagen der Komplexität zu verstauen. Mit ihrem aktuellen Album „You Look All The Same To Me“ predigt nun das Londoner Trio Archive, dass man sich all die Jahre umsonst seiner heimlichen Leidenschaft für Pink Floyd geschämt hat. Artrock hält wieder den Kopf oben. Pathos und Pompöses rules. Und genauso sicher darf man sich sein, dass da bereits Lausejungs warten, wie sie den Bombast mit ein paar Backpfeifen wieder von der Bühne schmettern können. Jetzt aber ist die Zeit, darin zu schwelgen.

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