: Tor in
Das Tor zur Welt wird die am Freitag beginnende Fußball-WM in Japan/Südkorea nicht standesgemäß einläuten. Das Ziel, wenigstens zehn Prozent der Menschen, die dem entscheidenden Tor im WM-Finale zujubeln, auch für das Tor zur Welt begeistern zu können, wird auch diesmal nicht erreicht. So jedenfalls nicht. Zwar hat es die bezaubernde Kirschblütenprinzessin Annemarie Mezei geschafft, den Japanischen Verein zu überzeugen, das Kirschblütenfeuerwerk am Tag des WM-Beginns durchzuführen. Doch statt Fußbälle um 22.30 Uhr in den Himmel zu schießen, werden es wieder nur Raketen sein. Angestrengte Bemühungen, schlussendlich doch noch ein paar mehr als die hunderttausend Schaulustigen aus den vergangenen Jahren zu mobilisieren, waren ebenso zum Scheitern verurteilt. S-Bahn-Geschäftsführer Werner Wojtaschek wählte mit seiner Ansprache zum Kirschblütenfest (“Die Hansestadt ist das Tor zur Welt, ihren Nationen sowie Kulturen, und die S-Bahn ist ihr Carrier“) zwar schöne Worte, vergaß aber, dass momentan niemand nach Mümmelmannsberg, sondern viel lieber nach Japan will. Da täuschen dann auch japanische Hostessen in Fußballtrikots und brettzerschmetternde Karateka nicht drüber hinweg. FOG
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen