piwik no script img

Neuer Chef für neuen Gesellschaftsvertrag

DGB-Bundeskongress wählt Michael Sommer zum neuen Vorsitzenden. Er fordert modernen Sozialkontrakt

BERLIN taz ■ Einen „modernen Sozialkontrakt“ hat der neue Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), Michael Sommer, gestern in Berlin gefordert. Beim Bundeskongress des DGB, der ihn in das Spitzenamt wählte, sagte Sommer, dieser Konsens müsse „den Rahmen bieten für die notwendigen Reformen in unserer Gesellschaft“.

In seiner Grundsatzrede orientierte sich Sommer an traditionellen Gewerkschaftspositionen. Um die Arbeitslosigkeit zu senken, mahnte er die Verkürzung der Arbeitszeit an. Die Flexibilisierung von Beschäftigung will der DGB-Chef nur akzeptieren, wenn sie nicht zum Abbau sozialer Rechte führt. Um weiterhin die Sozialsysteme finanzieren zu können, plädiert Sommer dafür, dass der Staat zum Beispiel Aktiengewinne stärker besteuern müsse.

Dies sei heute kaum noch möglich, weil dadurch Steuerhinterziehung und Steuerflucht zunähmen, sagt dagegen Klaus Zimmermann im taz-Interview. Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW, Berlin) plädiert für eine starke Reduzierung der direkten und eine Anhebung indirekter Steuern. Zimmermann denkt dabei an die Mehrwert- und die Ökosteuer, beklagt aber, dass so etwas im Wahlkampf keine Rolle spiele: „In diese Richtung denkt keine Partei.“ HANNES KOCH

brennpunkt SEITE 3interview SEITE 4

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen