piwik no script img

unterm strich

Ist es ein Vogel? Ist es ein Flugzeug? Nein, es ist eine fliegende Riesenfrikadelle! Das fliegende Objekt sorgt in Hamburg zurzeit für Aufregung, denn die Kulturbehörde hat dort einer Künstlergruppe 10.000 Euro bewilligt, die mit dem Geld nun ein riesiges Katapult baut, mit dem eine 800 Kilogramm schwere Getreidefrikadelle durch die Luft geschleudert werden soll. Dagegen hatte es aus der Schill-Partei, aber auch aus anderen Parteien, Protest gegeben. Doch Bürgermeister Ole von Beust hat entschieden, dass die Politik sich nicht in die Kunst einmischen werde.

Laut Kulturbehörde soll das Happening am 20. Juni an der Elbe stattfinden. Der Streit sorgt vor allem innerhalb der Hamburger Stadtregierung für Spannungen. Ein Sprecher der Hamburger Kulturbehörde verwies darauf, dass die Fett-Objekte von Joseph Beuys auch zunächst auf Unverständnis beim Publikum gestoßen seien. Doch obwohl Innensenator Ronald Schill die Aktion scharf kritisiert hatte – unter anderem mit den Worten: Mit Nahrungsmitteln dürfe man „keinen Schindluder treiben“ –, wird er seine Polizei kaum anweisen, den Frikadellenflug zu stoppen.

Höchst umstritten war einst auch der irische Dichter James Joyce (1882–1941), heute gilt er als eine Art literarischer Nationalheld. Darum hat die irische Nationalbibliothek für 12,6 Millionen Euro eine bisher unbekannte Sammlung seiner Notizbücher und Manuskripte erworben. Die Papiere befanden sich zuletzt in Paris und gehörten der Familie von Paul Léon, einem engen Freund von Joyce seit 1928. Es handelt sich um mehr als 500 Seiten Notizen und Entwürfe für seinen Roman „Ulysses“ und Korrekturabzüge für den Roman „Finnegans Wake“. So kann’s gehen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen