piwik no script img

was macht eigentlich … Peter Strieder?

Clever sein

Politiker, das ist vielleicht der teuerste Preis der Macht, sind immer im Fokus der ihnen meist missgünstig gesonnenen Öffentlichkeit. Wenn der US-Präsident ehebricht, interessiert das neben seiner Frau vor allem die ganze Nation. Der Kanzler darf nicht ohne Häme seine geliebte Currywurst essen – zumal dann, wenn sie, wie bei „Tucher“, rund sechs Euro kostet. Und Stadtentwicklungssenator Peter Strieder (SPD) darf sich nicht das Eröffnungsspiel der Fussballweltmeisterschaft im südkoreanischen Seoul anschauen, ohne dass ihm die CDU-Opposition unterstellt, es sei möglich, dass er auf Kosten der Steuerzahler die WM genießt. Er müsse das klarstellen!

Großer Fußballgott! Strieders Verwaltung betont, dass er doch sowieso in Südkorea sei wegen der, so wird betont, sehr wichtigen „Metropolis“-Konferenz, dem regelmäßigen Treffen von Metropolen der Welt wie London, Moskau und Melbourne. Außerdem halte er dort (kluge) Vorträge zur Stadtentwicklung, und der Besuch des Eröffnungsspiels sei Teil des Konferenzprogramms.

Nein, es hat keinen Sinn: Dem alten Fuchs Strieder wird die CDU nie nachweisen können, er habe die Tagung nur vorgeschoben, um die Franzosen siegen (ähem: verlieren) zu sehen. Dafür ist der Senator einfach zu clever. Und, mal ehrlich: Wer von uns, wenn er oder sie denn das Glück hat, Arbeit zu haben, hat nicht mal sehr genau auf den Urlaubskalender geschaut, um Brückentage auszunutzen? Opposition, das ist zu lernen, bedeutet noch lange nicht, neidisch zu werden – oder provinziell. GES/FOTO: AP

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen