: Umschlagplatz für Entdeckungen
Beim Unidram-Festival in Potsdam darf man in Piroggen beißen und erfährt allerlei Neuigkeiten vom Off-Theater
Den Austausch fördern möchte man bei Unidram, dem osteuropäisch-deutschen Festival für Off-Theater in Potsdam. Bereits zum neunten Mal findet das Festival statt, Start war bereits am gestrigen Sonntag, und bis Ende dieser Woche wird noch an den künstlerischen Brückenschlägen gearbeitet. Am Donnerstag gibt es auch die traditionelle Piroggenparty als kulinarische Exkursion nach Osteuropa, und weil Gewinnspiele die Stimmung neben dem Wodka nur noch um einige Prozentpunkte heben können, hat man in einer Pirogge auch einen echten Rubel versteckt. Der glückliche Draufbeißer darf dann auf eine Entdeckungsreise nach St. Petersburg gehen. Die nicht ganz so glücklichen Nichtgewinnler machen ihre Entdeckungsfahrten eben vor Ort, wo die Belastungsgrenzen des Theaterbegriffs wieder tüchtig zerdehnt werden. Das Festival ist der Treffpunkt von etwa 100 Theatermachern aus elf Ländern. Von den insgesamt 19 eingeladenen Inszenierungen sind acht erstmals in Deutschland zu sehen. Am heutigen Montag etwa die Tanz-Musik-Performance „Transformational Aspektra“ des Prager Duos Antonie Svobodová/Anna Vanicková (um 17 Uhr im Lindenhof. Nicht, wie im Programmheft angekündigt, in den Bahnhofspassagen). Überhaupt der Tag mit Tanzschwerpunkt: Im Lindenpark (19.30 Uhr) zeigt die litauische Gruppe Karman den „Kampf mit der Schwerkraft“. Ein Tanztheater, das den Sich-immer-wieder-Aufrapplern huldigt, die doch gern mal dieser Welt entkommen würden. Und Manfred Olek Witt tanzt im Waldschloss (22.30 Uhr) in seiner Soloperformance „Axt“ zwischen Weiblichkeit und Männlichkeit.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen