: Keine Entschuldigung
Lange spricht mit seinen Mitarbeitern und sagt nichts
Nein, eine Entschuldigung kam ihm nicht über die Lippen. In diesem Punkt war Senator Rudolf Lange schweigsam auf der Mitarbeiterversammlung gestern Mittag in der Schulbehörde. Unter dem Beifall der etwa 60 Versammelten war er von mehreren TeilnehmerInnen aufgefordert worden, sich bei Landesschulrat Peter Daschner zu entschuldigen. Er tat es nicht.
Lange hatte am Donerstag in der Bürgerschaft heftige Vorwürfe gegen Daschner und andere namentlich nicht genannte „leitende Beamte“ der Schulbehörde erhoben. Er habe Zweifel an ihrer Qualifizierung, der Landesschulrat selbst sei für ihn „relativ unakzeptabel“. Daraufhin hatten SPD und GAL unter Protest den Saal verlassen und Langes Rücktritt gefordert. Über diesen Antrag soll die Bürgerschaft am 12. Juni befinden (taz berichtete), am Freitag nächster Woche wird sich der Schulausschuss auf einer Sondersitzung mit dem Thema beschäftigen.
In einer Presseerklärung der Schulbehörde über die Versammlung – unter dem brillantem Titel: „Senator Lange spricht mit seinen Mitarbeitern“ – hieß es, der Behördenchef habe „auf die zum Teil sehr kritischen Fragen wiederholt gesagt, dass er keinen Zweifel an der Leistungsbereitschaft und Kompetenz seiner Mitarbeiter habe“. Im Gegenteil habe der Konteradmiral a.D. „bedauert“, dass der „Eindruck einer Generalschelte enstanden sei“. SMV
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
