piwik no script img

vorlauf bühne Esther Slevogt betrachtet das Treiben auf Berlins Bühnen

Der Bundestagswahlkampf beginnt. Während am Wochenende Gerhard Schröder in Neukölln das SPD-Wahlkampftheater eröffnete, kann man am Rande des Tiergartens studieren, wie die CDU an der Fassade ihrer Zentrale das Prinzip der Brecht-Gardine weiterentwickelt hat. An der Volksbühne schwört man auf permanenten Wahlkampf, ganz ohne Kanzlerkandidat. „Optimismus ist Pflicht!“ heißt die Parole, die das Jugendtheater des Hauses P 4 ausgegeben hat. Am Freitag hat dessen jüngste Produktion „39 Kriegsspiele“ (im 3. Stock) Premiere. Auch am BE herrscht Wahlkampf permanent, wobei der Kandidat selbstredend Claus Peymann heißt. Der wird am Freitag 65 Jahre alt, was gefeiert werden muss. Gegen 22.30 Uhr wird im Hof des BE öffentlich die Geburtstagstorte angeschnitten. Vorher aber spielt man ein bisschen Theater: Thomas Bernhards „Der Theatermacher“, von Peymann höchstpersönlich inszeniert (19.30 Uhr). „Preiset!“ heißt die letzte Schauspielpremiere dieser Spielzeit in der Schaubühne. Die handelt aber nicht von Claus Peymann, sondern von Eckehard Brandscheidt, seines Zeichens Visionär und Witzerfinder. Dieser von Jürgen Kind erfundenen Figur haben Matthias Matschke und Johannes Grebert mit dem „Frauenchor Schaubühne“ einen höchst schrägen Abend gewidmet (heute bis Donnerstag). Free-TV im Theater: Aus aktuellem Anlass sei auch auf die WM-Lounge in der Kammerbar des Deutschen Theaters hingewiesen. Auf einer Großbildleinwand wird – von fußballversierten Prominenten kommentiert – fast täglich ab 17.30 Uhr eine (von taz-Sportredakteur Matti Lieske zusammengestellte) Zusammenfassung der Spiele vom Tage gezeigt. Am Mittwoch diskutieren Herberger-Biograf Jürgen Leinemann und CDU-Chef Christoph Stölzl über die Ergebnisse des Tages.

Anregungen: vorlauf@taz.deMorgen kommt Kunst

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen