Zur Person: Claas Rohmeyer
muss zur Beratung
Wissenschaftssenator Willi Lemke (SPD) will den Langzeit-Studenten näher treten (vgl. taz 3.6.). Denn sie versauen die Statistik, wenn im bundesweiten Ranking gefragt wird: Nach wie vielen Semestern machen die Studierenden ihr Examen?
Was Lemke dabei nicht im Blick hatte: Es könnte auch „prominente“ Betroffene geben. Claas Rohmeyer etwa, der als bildungspolitischer Sprecher der CDU dem Bildungssenator immer wieder koalitionsintern Ärger bereitet. Von Beruf ist Rohmeyer Jura-Student. „Ich weiß gar nicht genau, welches Semester“, sagt der Langzeit-Rohmeyer. So etwa 20 dürften es sein.
Die Politik lässt ihm keine Zeit mehr, nebenher sein Jura-Studium zu betreiben, überhaupt keine Chance, nach dem 1. Staatsexamen das Referendariat und das 2. Staatsexamen zu absolvieren. Soll Rohmeyer 2004 die Politik-Karriere weiter verfolgen oder einen bürgerlichen Berufsabschluss machen, um in der Anwaltskanzlei seines Vaters arbeiten zu können? „Ich will nicht mein Leben lang in der Bürgerschaft sitzen“, betont der unentschiedene CDUler. Problemfällen wie ihm will Lemke nun per Studienberatung helfen.
Es gibt aber auch andere Politiker, denen eine nicht ganz freiwillige Beratung droht: Martin Günthner zum Beispiel, Landtagsabgeordneter aus Bremerhaven und nicht ganz unwichtig für die Fishtowner SPD. Welches Semester? „Irgendwas bei 13 oder 14“ sagt er. Ein klarer Fall für Lemkes Studienberatung.
Eins ist klar: CDU-Wissenschaftspolitiker Jörg Jäger hatte in der Beratung der Deputation „politische Arbeit“ nicht als Ausnahme-Tatbestand erwähnt. K.W.
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