: das attentat
Reinhard Heydrich
Als Reinhard Heydrich im September 1941 als stellvertretender Reichsprotektor nach Prag kam, kam nicht irgendein Beamter des Dritten Reichs an die Moldau, sondern ein führender Nazi. Neben Himmler war Heydrich der mächtigste Mann im Polizeiapparat, der für seinen extremen Antisemitismus bekannt war und bei der Endlösung der Judenfrage ein gewichtiges Wort mitgesprochen hatte.
Kaum in Prag, stellte er klar: „Der Raum muss deutsch werden. Der Tscheche hat hier letzten Endes nichts zu suchen.“ Unter Heydrich begann im Protektorat Böhmen und Mähren die Deportation der Juden. Ende 1941 entstand das Ghetto Theresienstadt. Der bis dahin gut funktionierende Widerstand war ein weiteres Ziel Heydrichs. Bis Januar 1942 wurden knapp 500 Todesurteile gefällt.
Kein Wunder, dass Heydrich als Symbol der deutschen Besatzer und ihrer Grausamkeit am 27. Mai 1942 Ziel eines Attentats wurde. Hitler soll bei der Nachricht von Heydrichs Tod am 4. Juni die Erschießung von 10.000 Tschechen gefordert haben. Im Rahmen der sechs Wochen dauernden so genannten „Heydrichiade“ wurden über 1.300 Tschechen erschossen, tausende verhaftet und in KZs verschleppt sowie 3.000 tschechische Juden in Vernichtungslager deportiert. KB FOTO: DPA
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