Nato will überall agieren

Verteidigungsminister beschließen neue Initiative gegen den Terror. Robertson fordert „Hingabe und Geld“

BRÜSSEL afp/ap ■ Die Nato ist laut Generalsekretär George Robertson entschlossen, auf die geänderte Bedrohungslage nach dem 11. September notfalls überall in der Welt zu reagieren. Die Allianz wolle aber „nicht nach Problemen suchen,“ sagte Robertson gestern in Brüssel nach dem Treffen der Nato-Verteidigungsminister, bei der eine neue Initiative im Kampf gegen den Terror beschlossen wurde.

US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld, der ein stärkeres finanzielles Engagement der europäischen Nato-Staaten gefordert hatte, zeigte sich zufrieden über das „außerordentlich produktive Treffen“. Einig waren sich die Alliierten, dass die Fähigkeiten des Bündnisses verbessert werden müssen. Für die Anpassung der Allianz an neue Aufgaben brauche es „Hingabe und Geld“, betonte Robertson.

Die Nato fühlt sich besonders von Massenvernichtungswaffen biologischer und chemischer Natur bedroht. Defizite der Allianz liegen nach Einschätzung der Minister in der Telekommunikation über weite Entfernungen, dem Lufttransport und der strategischen Aufklärung.

Konkrete Ziele, welche Lücken von welchem Mitgliedstaat in welcher Zeit geschlossen werden sollen, wird die Nato aber erst auf ihrem nächsten Gipfel im November in Prag beschließen. Bundesverteidigungsminister Scharping sagte, die Initiative bedeute nicht unbedingt, dass Deutschland mehr Geld für die Verteidigung ausgeben müsse.