vorlauf kinderhort Winkelmaiers suchen nachden schönsten Spielsachen

Es gibt Kinder, die sich nicht um den Preis eines Paars Markenturnschuhe noch als solche bezeichnen lassen würden, denen man aber halt doch immer noch als Erziehungsberechtigter vorsteht. Am Wochenende dann übt man sich mit denen in den immergleichen Dialogen, die stets enden mit dem Satz „Ich hab aber keine Lust“. Der Großteil dieser zwischen allen Stühlen taumelnden Bevölkerungsgruppe befindet sich heute Abend entweder im Velodrom bei Kylie Minogue oder singt mit tausenden anderen, die auch nicht schlechter bei Stimme sind als Thomas Anders, im Chor „Kirsche, Kirsche, Dame“ in der Parkbühne Wuhlheide. Irgendwann, da besteht durchaus Hoffnung, werden sie sich auch mal für Musik interessieren. Bis es aber so weit ist, braucht das Nachwuchsohr unbedingt das Auge als Unterstützung. Dass bei denen, die mal – man kann es sich nicht so recht vorstellen – unsere Rente zahlen sollen, Musik eher gesehen als gehört wird, hat sich inzwischen bis in die Kindertheater-Branche rumgesprochen. „Visuelle Musik“ spielt deshalb Martin Groeneveld heute um 16 Uhr im Theater Lichterfelde (Drakestr. 49) unter dem Titel „Das Wasserorchester“. Der Künstler baut seine Instrumente selbst, seien es riesige Xylophone oder so genannte Wasserflöten aus Eimern und Schläuchen. Wer den unwilligen Nachwuchs nicht zum vierten Schritt zwingen will, bevor der den ersten getan hat, sollte mit Alltäglicherem beginnen. Zur Fortbildung dienen da gemeinhin die Musikschulen, von denen scheinbar alle heute die Ergebnisse ihrer Arbeit demonstrieren wollen: Ob im Theater am Park (Frankenholzer Weg 4), wo um 14.30 und 17 Uhr die Musikschule Fröhlich Sommerhits spielt, oder auch im Tierpark Friedrichsfelde, dessen Terrassencafé ab 14.30 das Jugendorchester Ad Libitum beschallt.

Anregungen: vorlauf@taz.deMontag kommt der Lautsprecher