Mini-Muskeln legen los
Bremer Fachtagung über die Winzlinge unter den Motoren
Sie sind wenige Millimeter klein, entwickeln aber präzise große Kräfte: Aktuatoren sind elektronische Mini-Muskeln, um die es auf der dreitägigen Fachtagung in Bremen geht. Die vor wenigen Jahren noch als Vision belächelten Miniatur-Motoren sind inzwischen aus der Montage der Mikroelektronik und Autoproduktion nicht mehr wegzudenken.
Während sich die Elektronik-Entwickler früher auf immer feinere Sensoren konzentrierten, seien inzwischen die so genannten Aktuatoren in den Blickpunkt gerückt, sagte Tagungsleiter Hubert Borgmann: „Nach den Sinnesorganen der Mikroelektronik sind jetzt die Muskeln dran.“ Besonders verbreitet sei die Piezo-Technologie: Mehrere Lagen hauchdünner Keramik-Plättchen dehnen sich durch elektrische Impulse aus oder ziehen sich zusammen.
„Die Technologie macht hochpräzise Anwendungen im nicht mehr sichtbaren Bereich erst möglich“, heißt es. Piezo-Aktuatoren sind bereits als Einspritzpumpen in den Dieselmotoren zweier großer Hersteller im Einsatz und fünf Mal schneller als herkömmliche elektro-magnetische Ventile. „Dadurch lässt sich die Verbrennung präziser steuern.“ dpa