Schienen-Diebe: 35 Tonnen Schienen gestohlen
Die Liebe zum Alteisen
Einem ungewöhnlichen Diebstahl von Alteisen ist der Bundesgrenzschutz (BGS) in Bremen auf der Spur. Unbekannte haben nach BGS-Angaben in der Hansestadt rund 35 Tonnen alte Bahnschienen entwendet.
„Zuerst dachten wir an einen Scherz“, sagte BGS-Sprecher Peter Strüber am Montag. Doch eine nochmalige Suche auf dem Güterbahnhof Bremen-Neustadt räumte jeden Zweifel aus: Genau 40 Eisenbahnschienen, jede 15 Meter lang und 800 Kilogramm schwer, mussten im Laufe der vorigen Woche abtransportiert worden sein.
Das Alteisen gehörte zu einem größeren Stapel alter Schienen, die von der Deutschen Bahn AG in den vergangenen Wochen auf der Strecke Bremen-Oldenburg ausgetauscht worden waren. Der gesamte Stapel sollte am vorigen Freitag abgeholt werden, doch rund 600 Meter Schienen hätten gefehlt.
Jetzt hofft der BGS auf Zeugen: „Die Täter müssen einen erheblichen logistischen Aufwand betrieben haben. Ohne Kran und größeren Lkw ist so was nicht möglich. Das kann nicht unbemerkt geschehen sein“, sagte Strüber.
Dass alte Schienen durchaus begehrt sind, räumt der BGS-Sprecher ein. „Aber nur in kleinen Mengen, wenn Kleingärtner zum Beispiel Material für stabile Zaunpfähle suchen.“
Der BGS vermutet, dass die Täter des Bremer Alteisen-Coups ihr Diebesgut bei einem Schrotthändler verkauft haben könnten. Dies dürfte angesichts der aufwändigen Aktion dann ein wenig ernüchternd gewesen sein. Denn der BGS schätzte den Schrottwert der 35 Tonnen Alteisen auf gerade mal 2500 Euro.
rtr
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