: zwiegespalten
Brasiliens Bildung
Nach dem Human Development Index der UNO, der das Bildungswesen, die Lebenserwartung und das Pro-Kopf-Einkommen berücksichtigt, liegt Brasilien auf Platz 69. Legt man diese Kriterien an die Weißen bzw. die AfrobrasilianerInnen an, zeigt sich einer der Risse, die durch die Gesellschaft gehen: Das „weiße“ Brasilien (54 Prozent der Bevölkerung) käme auf Rang 46, Afrobrasilien auf Platz 101. Das reichste Zehntel der Bevölkerung besitzt die Hälfte des Vermögens – im Schnitt dreißigmal so viel wie die unteren 40 Prozent.
Im industrialisierten Südwesten beträgt der durchschnittliche Schulbesuch 6,5 Jahre, im armen Nordosten nur 4,3. Allerdings nimmt diese Differenz langsam ab. Der Staat gibt pro Schüler (5.–8. Jahrgang) und Jahr mindestens 383 Reais (180 Euro) aus – die monatlichen Schulgebühren an den Privatschulen liegen weit darüber. Neun Prozent aller Grundschüler bis zur 8. Klasse besuchen Privatschulen. Nur ein Drittel der knapp 2,5 Millionen Studis schließt an einer staatlichen Hochschule ab. GD
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