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Nordkoreaner an Flucht gehindert

PEKING dpa ■ Bei einem neuen Fluchtversuch von Nordkoreanern in die südkoreanische Botschaft in Peking ist am Donnerstag ein chinesischer Wachsoldat in das Gebäude eingedrungen und hat einen Flüchtling gewaltsam wieder herausgezogen. Ein südkoreanischer Diplomat berichtete, ein Mann habe sich mit seinem Sohn den Weg in die Visaabteilung gebahnt. Ohne Erlaubnis einzuholen, sei ihnen ein Wachsoldat gefolgt und habe den Vater abgefangen. Der Diplomat sprach von einer „heiklen“ Angelegenheit.

Derzeit harren 18 Nordkoreaner in der Botschaft aus und hoffen auf eine Ausreise nach Südkorea. Wie der Sprecher des Außenministeriums in Peking berichtete, ist eine Anweisung an alle ausländischen diplomatischen Einrichtungen gegangen, etwaige nordkoreanische Botschaftsflüchtlinge auszuliefern.

In China leben nach Schätzungen mehr als 150.000 Nordkoreaner, die vor Hunger und Verfolgung geflüchtet sind. China erkennt sie nicht als Flüchtlinge an und schiebt sie bei einer Ergreifung nach Nordkorea ab, wo ihnen Haft und Folter drohen.

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