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Wende am 11. September

Friedensforscher sehen in den Anschlägen Wendepunkt in internationaler Politik

STOCKHOLM afp ■ Die Anschläge des 11. September haben aus der Sicht des Internationalen Friedensforschungsinstituts (Sipri) einen Wendepunkt in der internationalen Politik eingeleitet. Die USA hätten nun eine entscheidende Rolle bei der Anpassung des Systems internationaler Sicherheit an die neuen Anforderungen, hieß es in dem gestern vorgestellten Sipri-Jahresbericht für 2001. Sie dürfen trotz ihrer Führungsrolle aber nicht versuchen, die Probleme der Welt im Alleingang zu lösen: „Sicherheit basiert eher auf gegenseitiger Abhängigkeit als auf Unabhängigkeit oder Überlegenheit.“

Im Jahr 2001 zählte Sipri weltweit 24 größere bewaffnete Konflikte, einen weniger als im Vorjahr. Neu hinzugekommen sei einzig der Krieg in Afghanistan. Zwei Drittel der Konflikte hatten ihren Schauplatz in Asien und Afrika; mit Russland steht Europa einmal auf der Liste. Laut Sipri sind „größere bewaffnete Konflikte“ Kämpfe um Macht oder Land, an denen mindestens auf einer Seite Regierungstruppen beteiligt sind und bei denen mindestens 1.000 Menschen pro Jahr getötet werden.

15 der 24 größeren Kriege dauerten bereits seit mindestens acht Jahren an, hieß es weiter. Der Grund für die lange Dauer sei, dass die staatlichen Armeen häufig nicht in der Lage seien, gegen die Guerillataktik von Rebellen anzukommen. „Doch selbst ein militärischer Sieg würde die Ursachen von Aufständen nicht lösen“, schrieben die Forscher. Während die Staaten machtlos seien, würden die revolutionären Gruppen die Bevölkerungen – anders als in früheren Konflikten – nicht mit konkreten Sozial- oder Wirtschaftsprogrammen auf ihre Seite ziehen.

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