Bauland in Bremen am teuersten

■ Grundstücke: Ein Quadratmeter kostet in Rekum 70, am Ostertor locker 560 Euro

Wer in Bremen baut, kauft teuer. So zumindest lautet das Ergebnis einer Studie des Instituts für Städtebau in Berlin. Während ein Quadratmeter baureifes Land im ersten Halbjahr 2001 im bundesdeutschen Schnitt 72 Euro kostete, lag der Preis in Bremen um satte 150 Prozent höher: Bei durchschnittlich 174 Euro pro Quadratmeter. Damit ist Bremen deutschlandweit das teuerste Bau-Bundesland.

Neben Bremen gehören Baden-Württemberg mit 151 Euro, Berlin mit 144 Euro und Bayern mit 117 Euro pro Quadratmeter zu den teuersten Pflastern. Die Schlusslichter liegen im Osten: Am billigsten ist die Parzelle in Sachsen-Anhalt mit einem durchschnittlichen Quadratmeterpreis von 32 Euro.

„Die hohen Preise in Bremen liegen an der geringen Fläche und der ebenso geringen Auswahl“, sagt Klaus Bode von Geo Information Bremen, dem ehemaligen Katas-teramt des Landes. „Als kleinstes Bundesland sind wir mit Flächenländern wie Niedersachsen nicht zu vergleichen“, sagt Bode. Bremen biete überwiegend Grundstücke in Stadtlage und habe halt kaum Dörfer, in denen Baugrund billig sei. Je mehr Fläche ein Land hat, desto günstiger sind die Grundstücke, so die Faustregel. Selbst Hamburger kaufen im Schnitt preiswerter ein – immerhin ist das Bundesland vier bis fünf Mal so groß wie Bremen. Jenseits des Durchschnitts bietet die Bremer Baulandschaft deftige Preisunterschiede. Die Fallhöhe: Vom billigen Norden bis ins teure Zentrum. Während der Quadratmeterpreis in Rekum bei 70 Euro liegt, kann er am Steintor oder am Ostertor locker 560 Euro kosten.

„Im Zentrum sind das meist nette kleine Handtuch-Grundstücke von 150 Quadratmetern Größe“, sagt Bode. Nicht ganz so exquisit wie die City, aber auf ähnlich hohem Preisniveau liegen unbebaute Flächen in Oberneuland mit 150 bis 200 Euro und Grundstücke in Borgfeld, wo der Meter rund 200 Euro kostet.

Alle zwei Jahre ermittelt der Gutachterausschuss der Geo Information Bremen die Grundstückspreise und erstellt eine Bodenrichtwertkarte. „Dabei liegen unseren Preisen die Kaufpreise zu Grunde, die Bremer Grundstücke am Markt erzielt haben“, erklärt Bode. Und diese seien als Richtwerte zu verstehen, also im Einzelfall keineswegs bindend. Daniel Satra