: Viele andere Lebensformen
betr.: „Die süße Pflicht“ von Axel Krämer, taz Magazin vom 15. 6. 02
Wenn du, Axel, meinst auch deine Gene müssten weitergereicht werden, bitte schön: tu es! Aber den Unwillen von Homos wie Heteros, das althergebrachte Familienmodell zu leben, mit „Hedonismus“ abzutun, ist diffamierend und entpolitisierend.
Auch heute noch gibt es viele, die andere Lebensformen als das „Pärchenglück mit zwei Kindern“ anstreben, schließlich heißt es nicht umsonst, die Familie sei die Keimzelle unserer Gesellschaft. Ebenso verhält es sich mit der Thematik, keine Kinder aus eigenem Fleisch und Blut haben zu wollen. Im Vordergrund steht wohl kaum die Überlegung, nachmittags um zwei nicht mehr auf dem Küchentisch ficken zu können.
Es gibt viele Gründe, keine Kinder zu wollen, sei es weil sich einfach der angebliche Mutter- (resp. Vater-?)Trieb nicht einstellen will oder auch hier und jetzt und unter den sozialen/politischen Bedingungen keine Kinder zu wollen – um nur zwei zu nennen.
CLAUDIA RISCHE, Berlin
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen