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Erbakan besucht Kohl

Islamisten-Führer kommt zu unserem Exkanzler. Stoibers Plan, Milli-Görüs-Mitglieder auszuweisen, kein Thema

BERLIN taz ■ In Begleitung vieler Milli-Görüs-Prominenter hat sich der Führer der türkischen islamistischen Moscheegemeinde, Necmettin Erbakan, gestern beim Exkanzler Helmut Kohl eingefunden. Er habe bloß den Besuch nachholen wollen, der schon in seiner Zeit als türkischer Ministerpräsident 1996 und 1997 geplant gewesen sei, sagte Erbakan im Anschluss an das etwa dreiviertelstündige Gespräch. Es sei unter anderem um Fußball gegangen.

Laut Erbakan wurde ausdrücklich nicht thematisiert, dass nach Meinung des Unions-Kanzlerkandidaten Edmund Stoiber die bloße Mitgliedschaft in der Islamischen Gemeinschaft Milli Görüs (IGMG) reichen soll, um aus Deutschland ausgewiesen zu werden. Entsprechende Äußerungen Stoibers bezeichnete der derzeitige IGMG-Vorsitzende und Neffe Necmettin Erbakans, Mehmet Sabri Erbakan, nach dem Kohl-Treffen gegenüber der Presse „absurd“. UWI

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