: Tiger Sturzflug
Tigers erhalten als Aufsteiger in die 1. Basketball-Liga keine Lizenz und spielen künftig in der Regionalliga
Es kam, wie es kommen musste. Die BC Hamburg Tigers, sportliche Aufsteiger in die Basketball- Bundesliga, werden in der kommenden Saison nicht am professionellen Spielbetrieb teilnehmen. War die Verweigerung der Erstligalizenz aufgrund fehlender Sponsoren absehbar, ist der erneute Tiefschlag eine Ohrfeige für den Hamburger Basketball. Denn auch für die 2. Liga werden die Tigers keine Lizenz erhalten.
Nachdem Ex- Boss Jens Holtkötter es versäumt hatte, rechtzeitig einen Lizenzantrag zu stellen, sprach sich nun auch die Mitgliederversammlung der Zweitligavereine deutlich gegen eine Übertragung des Teilnahmerechts auf den neu gegründeten BCH aus. Die Verbannung der Tigers in die Regionalliga Nord ist indes das finale Kapitel einer jahrelangen Misswirtschaft unter der Hegemonie des geschassten Mäzens Holtkötter. Dessen bittere Bilanz: keine Investoren, dafür ein insolventer Verein und eine miese Reputation, resultierend aus zahlreichen leeren Zusagen. Da konnte der neue Vorsitzende, Rechtsanwalt Holger Barralet, in den verbleibenden Wochen nicht mehr helfen. Dies vermochte auch die sonst so hilfsbereite „Hamburg für Spiele 2012 GmbH“ nicht. „Wir sehen uns nicht als Anlaufstelle für marode Vereine“, sagt Kommunikationsleiter Karl-Heinz Blumenberg von der GmbH, in der zahlreiche Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Medien, Kultur und Sport wirken, um die Bewerbungschancen der Stadt Hamburg für die Olympischen Spiele 2012 zu fördern. „Wir hätten den Tigers aber helfen können, wenn sie nur rechtzeitig gefragt hätten.“ Da auch dies nicht geschah, werden die Tigers in der nächsten Saison nicht Alba Berlin in der Colorline-Arena, sondern Wedel in der Wandsbeker Sporthalle empfangen. Trainer Pat Elzie („Ich habe alles für den Verein geopfert“) und seine Profis werden nicht mehr dabei sein. Wer will es ihnen verübeln. Mike Liem
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen