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Appetitzügler

Streitgespräch bei pflegen & wohnen zum Thema Essen in Pflegeheimen: Zwischen Phantasie und Gewohnheit

Wenn es überhaupt mal Salat gibt, dann Wachsbohnen aus der Dose, Sahnetorte trägt Schimmel, und statt Ballaststoffen gibt es Abführmittel: Die Liste der Beschwerden war lang, als Verbraucher-Zentrale Hamburg und Landesseniorenbeirat im Februar ein Beschwerdetelefon zur Ernährungssituation in Hamburger Senioreneinrichtungen schalteten (taz berichtete).

Gestern lud pflegen & wohnen zu einem Streitgespräch über das Thema. Silke Schwartau von der Verbraucherzentrale berichtete von den Reaktionen der Einrichtungen. „Einige wollen ihr Qualitätsmanagement verbessern. Aber andere haben uns gleich mit dem Anwalt gedroht.“

Deutlich wurde, dass die Einrichtungen in einem Spannungsfeld kochen: Was den alten Menschen gut tut, ist nicht immer das, was sie mögen. Und dann muss es noch bezahlbar und von möglichst wenig Personal zuzubereiten sein. „Die alten Leute mögen ihre dicken Saucen. Wenn wir knackigen Salat servieren, müssen wir viel wegwerfen.“ Ernährungswissenschaftlerin Christine Behr-Völtzer fordert Phantasie:„Ich kann doch eine Sauce auch aus püriertem Gemüse machen.“

Anfang Juli treffen sich die Leiter der Einrichtungen bei der Verbraucher-Zentrale und beraten weiter. SAN

Den Bericht des Beschwerdetelefons gibt es für 5 Euro bei der Verbraucher-Zentrale. Pflegen & wohnen hat eine Broschüre „Richtig essen von der Wiege bis zum Pflegezentrum immer ein Thema“ herausgebracht. Sie ist unter Telefon 2022 3336 zu bestellen.

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