: Der lange Tag der schrillen Laune
Hunderttausende begleiten die Berliner Parade zum Christopher Street Day. Anschließend wird bis in die Morgenstunden gefeiert
Tunten, Transen, Tropenhitze und Tanzvergnügen: Mit einer schrillen Party hat Berlin am Samstag den Christopher Street Day gefeiert. Knapp eine halbe Million Menschen tanzten nach Veranstalterangaben bis spät in die Nacht unter dem Motto „Wir machen Berlin anders – Weltoffen. Tolerant. Queer“ durch die Berliner City.
Bei strahlendem Sonnenschein schickte Berlins Justizsenatorin Karin Schubert (SPD) pünktlich um 12.00 Uhr die Karawane mit mehr als 80 fantasievoll geschmückten Wagen auf ihre sieben Kilometer lange Route vom Ku’damm über den Wittenbergplatz vorbei am Brandenburger Tor zur Siegessäule. Auf dem Leitwagen winkten neben Schubert weitere Politiker dem Publikum zu: Bundestagspräsident Wolfgang Thierse (SPD), Grünen-Chefin Claudia Roth und Verbraucherschutzministerin Renate Künast (Grüne).
Der CSD ist zu einem festen Termin im hauptstädtischen Kalender geworden, sagte Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) auf der Abschlusskundgebung. Allerdings sei der Kampf um Gleichberechtigung noch lange nicht vorbei. Auch in Berlin gebe es tagtäglich Ausgrenzungen und Diskriminierungen Anderslebender.
Die Parade erinnert an einen Widerstand Homosexueller am 27. Juni 1969 gegen eine Polizeirazzia in New York: Damals setzte sich die Szene erstmals gegen gewaltsame Übergriffe und staatliche Diskriminierung öffentlich zur Wehr. AP/DDP
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