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Lüthjes Letter of Ruin

3000 Studierende demonstrierten gestern für eine nicht-verwertbare Bildung

„Hey Jürgen, was hat dich bloß so ruiniert?“ Die Frage aus einem Stück der Band „Die Sterne“ widmeten gestern etwa 3000 Studierende auf einem Demonstrationszug vom Campus im Grindelviertel zur Mönckebergstraße (Foto) ihrem Uni-Präsidenten Jürgen Lüthje.

Der hatte sich den Unmut vor allem mit seiner Unterschrift unter den „Letter of Intent“ des parteilosen Wissenschaftssenators Jörg Dräger eingehandelt, in dem die Einführung von Studiengebühren für nicht in Hamburg Gemeldete vorgesehen ist.

Vor allem aber richtete sich die Kritik der Studierenden an Dräger selbst: „Er will eine Durchökonomisierung der Hochschule statt kritischer Bildung“, sagte Martin Schmidt vom Streikkomitee der Studierenden.

„Bildung is not for sale – für eine Bildung, die nicht verwertbar ist“ lautete denn auch das Motto des Protestzugs. In der Mönckebergstraße wandten sich die Studierenden bis zum Abend in zahlreichen Aktionen an die Passanten.

Bereits am Dienstagabend war auf einer Podiumsdiskussion im Uni-Hauptgebäude deutlich geworden, dass auch die Hochschullehrer Drägers Gesetzentwurf ablehnen. Der Vorwurf, die Universitäten hätten ein Managementproblem, treffe nicht zu, betonte Knut Hickethier, Dekan des Fachbereichs Sprachwissenschaft. So habe sein Fachbereich trotz der Einsparung von einem Viertel aller Professorenstellen mit dem Fach Medienkultur immerhin einen weiteren Studiengang neu geschaffen. KAJ / MAW

FOTO: HENNING SCHOLZ

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