piwik no script img

Geheimsache Integration

Der bei der Sozialbehörde angesiedelte Integrationsbeirat wird am kommenden Dienstagabend das erste Mal zusammentreffen. Der Beirat, mit dem der Rechtssenat das von ihm abgeschaffte Amt der Ausländerbeauftragten ersetzen will, wird erst einen Tag später der Öffentlichkeit vorgestellt. Auf Einladung von CDU-Sozialsenatorin Birgit Schnieber-Jastram trifft sich das Gremium am Dienstag um 19 Uhr im Rathaus. Der Deutsche Gewerkschaftsbund wird dann auf keinen Fall dabei sein. DGB-Vorsitzender Erhard Pumm lehnte eine Teilnahme des DGB an dem Beirat „unter den gegebenen Umständen“ ab. Pumm findet es „unerträglich, dass der Zweite Bürgermeister unwidersprochen sagen darf, Ausländer verfrühstückten den deutschen Wohlstand“. Zudem gehöre Integrationspolitik als Querschnittaufgabe nicht unter das Dach einer Behörde. Dem Gremium werde eine „Alibifunktion“ zugebilligt, „dessen Einflusslosigkeit vorprogrammiert ist“. Die Entlassung der Ausländerbeauftragten Ursula Neumann zum 1. Juli „wird sich als politische Fehlentscheidung herausstellen“.

Auch für die migrationspolitische Sprecherin der GAL, Antje Möller, fügen sich die Abschaffung der Ausländerbeauftragten und die „unverschämt diskriminierenden Äußerungen der KoalitionsvertreterInnen“ zu einem Bild zusammen. Möller erinnert zudem daran, dass sich in der Stadt „eine drastische Verschärfung im Umgang mit Flüchtlingen abzeichnet“. So nehme das Misstrauen gegenüber ÄrztInnen und RechtsanwältInnen, die sich um Flüchtlinge kümmern, „absurde Züge“ an. AHA

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen