: AJB am Ende
Senat trennt sich von staatlicher Beschäftigung
Eine staatliche GmbH weniger: Wie Staatsrat Knigge heute erklärte, wird der einzige staatliche Beschäftigungsträger, die Arbeit und Jugendwerkstätten aufgelöst. Die Beschäftigungsangebote sollen auf andere Träger übergehen, aber nicht gekürzt, die Standorte erthalten werden. Allerdings, so Knigge, gebe es in der Verwaltung Einsparmöglichkeiten. „Die wollen wir vor dem Hintergrund geringerer Mittel für die Arbeitsförderung nutzen.“ Die Kündigung von Geschäftsführer Mohrmann habe die Entscheidung erleichtert.
Wolfgang Büchler, Betriebsratsvorsitzender der AJB und stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender ist überrascht von diesem Beschluss und befürchtet eine Verschlechterung der Angebote für besonders benachteiligte ArbeitnehmerInnen: „Das ist das Ende sozialdemokratischer Beschäftigungspolitik.“
Der Geschäftsführer der BRAS Uwe Lange sieht zwei Seiten dieser Entscheidung: „Die Existenz eines staatlichen Beschäftigungsträgers war auch immer ein Schutz für die anderen Träger. Andererseits waren die AJB nicht unbedingt Vorreiter bei der Qualität der Angebote.“ Gespräche mit der BRAS und anderen Trägern, Teile der AJB zu übernehmen, habe es schon gegeben. „Dem stehen wir aufgeschlossen gegenüber.“
Die Mitarbeiter der Recyclinghöfe indes wünschen sich eine Entwicklung weg vom reinen Beschäftigungsträger. Thomas Schamberger: „Die Recyclinghöfe sollen als autonome Einheiten erhalten und zu kommunalen Dienstleistern weiter entwickelt werden.“ Karoline Linnert
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen