: was macht eigentlich ...Tim Renner?
Viele nette Worte
Nach dem Umzug kommt bekanntlich die Einweihungsparty. Das ist privat nicht anders als bei großen Firmen. Und selbstverständlich finden die Gastgeber in solchen Situationen nur die besten Worte für ihre neue Umgebung – andernfalls hätte man ja nicht umziehen brauchen. So auch Tim Renner, Chef des Musikkonzerns Universal, der seit dem 1. Juli an der Oberbaumbrücke in Friedrichshain residiert. „Berlin ist die zukünftige Weltstadt Deutschlands“, sagte Renner am Samstag vor 6.000 geladenen Gästen.
Das sind nette Worte, aber was sollen sie heißen – „zukünftige Weltstadt Deutschlands“? Dass Berlin noch gar keine Weltstadt ist? Oder keine deutsche? Oder das Hamburg, wo Universal herkommt, zukünftig tiefste Provinz ist, weil Universal nicht mehr da ist? Oder dass Leute, die vorgeben, etwas von Musik zu verstehen, künftig von Berliner statt von Hamburger Schule sprechen müssen? Oder dass Schultheiss besser ist als Astra?
Und an wen sind die Worte gerichtet? An die Berliner, die fortan mit den gestylten Hamburgern auskommen müssen? Oder vielmehr an die eigenen Mitarbeiter? Schließlich soll nicht jeder der Universal-Mitarbeiter erfreut über den Pflichtumzug an die Spree gewesen sein. Obwohl hier – wenn schon nicht alles – wenigstens das Wetter besser ist. Und so einen schönen, ungewöhnlich vollen Regenbogen, wie er am Samstagabend über der Stadt im Osten zu sehen war – den gab es, wir haben das recherchiert, in Hamburg nicht!
ROT/FOTO: UNIVERSAL
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