US-Piloten bald bewaffnet

Kongress plant neue Schritte für innere Sicherheit. Terrorverdächtige festgenommen

BERLIN taz/afp ■ Während sich der amerikanische Kongress und Präsident Bush weiter über die Zusammensetzung der zukünftigen „Homeland Security“-Behörde streiten, sind in den USA neue Schritte im „Kampf gegen den Terror“ eingeleitet worden. Im US-Repräsentantenhaus wurde am Mittwoch ein Gesetzentwurf verabschiedet, der die Bewaffnung von US-Piloten auf Linienflügen vorsieht. Mit konventionellen Handfeuerwaffen sollen die Piloten künftig einen terroristischen Übergriff auf die Maschine verhindern können. Pilotenverbände hatten nach dem 11. September gefordert, an Bord künftig Waffen tragen zu dürfen. Dem trägt nun der umstrittene Entwurf Rechnung, der dem Senat zur Abstimmung vorgelegt werden muss. Der Entwurf stellt sich gegen die Auffassung des Präsidenten. Bush hatte einen ähnlichen Gesetzentwurf im vorigen Jahr noch abgelehnt.

Bei einer Großfahndung sind 31 Menschen unter Terrorverdacht festgenommen worden. Sie sollen mit gefälschten Visa in die USA eingereist sein. Drei der Festgenommenen sollen nach Behördenangaben in direktem Kontakt mit den Flugzeugentführern vom 11. September 2001 gestanden haben. Ein bereits vor zwei Wochen festgenommener Jordanier, der mit zwei Flugzeugentführern zusammengelebt haben soll, wurde am Mittwoch vorerst wieder aus der Haft entlassen. Ihm konnte keine Verbindung zu den Terroranschlägen nachgewiesen werden. US-Geheimdienste gehen davon aus, dass sich zur Zeit etwa 5.000 Mitglieder oder Sympathisanten der al-Qaida in den USA aufhalten. ALENA SCHRÖDER