: Lied für die Welt
Das Staatsvolk will auch was zu singen haben: Die Transnationale Republik sucht sich bei einem Grand Prix ihre Hymne
Natürlich: Wir leben im globalen Dorf, man kann alles nur noch in Weltmaßstäben denken. Die klassischen Nationalstaaten des alten Typs strecken sich in diesen Zusammenhängen auch mächtig, und stoßen doch immer wieder nur an ihre Grenzen. Marschieren dann von der anderen Seite her die Truppen auf, ist gleich so eine Balgerei im Gang. Heißt: Der Zuschnitt der Welt nach den staatlichen Hoheitsgebieten schafft nur Ärger, während die Interessen der Weltbürger von Nationen nicht hinreichend vertreten werden. Deswegen gründete sich im April des vergangenen Jahres die Transnationale Republik, in respektvoller Verneigung auch vor dem Kunstmodell von „NSK – Staat in der Zeit“. Erst mal ein tolles Denkspiel. Aber nur, weil man den nationalstaatlichen Grund und Boden nicht haben will, muss man auf die weiteren Insignien so einer Verfasstheit nicht verzichten. Die Bürger der Transnationalen Republik bekommen also selbstverständlich einen Ausweis, und die transnationale Währung Payola lässt im Design den Euro allemal hinter sich. Jetzt will man sich zur würdigen Selbstdarstellung noch eine Hymne schenken. Beim ersten transnationalen Hymnen-Grand-Prix tritt dabei heute in der Staatsbank in der Französischen Straße der erste transnationale Fußballchor samt Orchester unter der Leitung von Christian von Borries an. Bürger der Transnationalen Republik haben zu dieser Veranstaltung natürlich freien Eintritt (den Ausweis nicht vergessen). Für Nichtbürger gilt: bezahlt werden kann in Payola oder auch dem ansonsten gängigen Ersatzgeld.
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