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Unionskandidat holt auf, SPD auch

In Umfragen nähern sich SPD und CDU an. Es reicht aber immer noch weder für Rot-Grün noch für Schwarz-Gelb

BERLIN dpa ■ Gut zehn Wochen vor der Bundestagswahl im September schrumpft der Abstand zwischen Union und SPD langsam. Nach dem gestern veröffentlichten ZDF-Politbarometer liegen CDU/CSU mit 41 Prozent nur noch knapp vor der SPD mit 40 Prozent. Die Grünen kamen auf 7 Prozent, die FDP bleibt bei 8 Prozent. Die PDS sackt auf 3 Prozent.

Wenn am nächsten Sonntag Wahlen wären, würde sich allerdings durch längerfristige Überzeugungen und taktische Überlegungen ein anderes Bild ergeben. Bei der „Sonntagsfrage“ (vgl. Grafik) kommt die SPD auf 37 Prozent, die CDU auf 40 Prozent, Grüne auf sechs und FDP auf acht Prozent der Wählerstimmen. Die PDS liegt unverändert bei 5 Prozent. Damit hätten weder FDP und CDU noch SPD und Grüne eine eigene Mehrheit.

Zu einem etwas anderen Ergebnis kommt die Emnid-Umfrage für den Sender n-tv. Danach kommen zwar die Unionsparteien in der Sonntagsfrage auf ebenfalls 40 Prozent. Die SPD bleibt allerdings bei 35 Prozent hängen. Für eine große Koalition von SPD und CDU/CSU sind nur 35 Prozent der Befragten, 52 Prozent sind dagegen.

In der Kanzlerfrage hat Unions-Kanzlerkandidat Edmund Stoiber nach dem Politbarometer etwas aufgeholt. Auf die Frage: „Wen hätten Sie lieber als Bundeskanzler?“ nennen unverändert 54 Prozent Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) und 38 Prozent Stoiber (plus ein Punkt). Auf der Liste der zehn wichtigsten Politiker in Deutschland erscheint erstmals wieder Lothar Späth (CDU). Die Liste führt weiterhin Joschka Fischer (Grüne) an. Späth, Wirtschaftsexperte in Stoibers Schattenkabinett, gelangte auf Anhieb auf Platz zwei und verdrängte von dort Kanzler Schröder.

Lediglich 27 Prozent der Deutschen sind dem Politbarometer zufolge der Meinung, dass die Vorschläge der Hartz-Kommission einen wirksamen Beitrag zur Reduzierung der Arbeitslosigkeit leisten können; 32 Prozent glauben das nicht. Ein pauschales Arbeitslosengeld lehnen 73 Prozent ab, und gegen eine Kürzung sind zwei Drittel der Befragten (66 Prozent).

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