Wohin die Halle?
Sankt-Florians-Prinzip: Habenhauserhaben nichts gegen neue Sporthalle, aber nicht vor ihrer Haustür
In Habenhausen streiten sich der dort ansässige Sportverein ATSV und AnwohnerInnen des Sportplatzgeländes an der Kästnerstraße um einen Turnhallen-Neubau.
Der Verein mit seinen derzeit rund 1.650 Mitgliedern leide unter Platzmangel, sagt der Leiter des Ortsamts Obervieland, Ingo Funck. Also plant man seit mittlerweile zwei Jahren an der neuen Halle und stellte im März Bauantrag. Der Streit entzündet sich am Standort: AnwohnerInnen der Kästnerstraße befürchten, dass mit der neuen Dreifachhalle und den zugehörigen 28 Parkplätzen die Verkehrs- und Lärmbelastung in ihrer Wohngegend deutlich ansteigt. „Mit der Halle bekommen wir das ganze Jahr Betrieb hier“, so Gerd Swoboda. Immerhin 146 Unterschriften haben die Gegner gesammelt. Der ATSV hat zwar vorgeschlagen, die Halle um halb zehn abends zu schließen, daran glauben die GegnerInnen indes nicht. Sie wollen, dass eine neue Sporthalle am Bunnsackerweg entsteht, wo der Habenhauser Fußballverein ansässig ist.
Über diese Alternative hatte der ATSV mit dem Sportamt ebenfalls nachgedacht. Günstiger am Kästnerstraßen-Gelände sei, dass es bereits Eigentum der Stadt sei, sagte Günter Thies vom Sportamt. Am Bunnsackerweg müssten erst langwierig Grundstücke aufgekauft werden. Da der ATSV zügig zu neuen Räumlichkeiten kommen sollte, habe man sich gegen den Standort entschieden.
Dem halten die HallengegnerInnen entgegen, dass das fragliche Gelände an der Kästnerstraße laut Bauplan eine „Grünfläche“ und keine „Sportanlage“ sei. Die GegnerInnen halten sich den gerichtlichen Weg offen. Der Ausschuss „Bau und Wohnumfeld“ des Habenhauser Beirats teilt nach langer, kontroverser Diskussion die Bedenken der AnwohnerInnen und hat dem Turnhallenbau nicht zugestimmt. Er bittet das Amt für Stadtplanung um einen Alternativstandort und um die Prüfung einer anderen Zufahrtsmöglichkeit als durch die Kästnerstraße, etwa von der Habenhauser Brückenstraße aus. Fortsetzung folgt. ube
