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neue filme Die Scheinheiligen

D 2001, Regie: Thomas Kronthaler. Mit Maria Singer, Andreas Lechner u. a.; 79 Min.

Im bayerischen Oberland: Da träumt der Bürgermeister von einer Grillhendlstation an der Autobahn, doch dafür will die alte Trennerin ihren guten Grund und Boden nun wirklich nicht hergeben. Eine Konstellation für den Komödienstadl, die Regisseur Thomas Kronthaler für seinen Erstling entwickelte. Typisch für den Jungfilmer hofft Kronthaler seinen Komödienstadl mit Film- und Fernsehzitaten gleichzeitig ironischer als auch gewichtiger zu machen als das übliche Volkstheater. Leider übersieht er dabei den politischen Aspekt, dass es nämlich kein Märchen ist, das in Bayern Baugenehmigungen illegal erteilt oder Gefälligkeitsgutachten mit Beförderungen belohnt werden. Seine Daxenbrunn-Geschichte hätte man sich also als böse Satire gewünscht. Doch sind die Figuren zu symmetrisch und simpel konstruiert, um aus der Angelegenheit Funken zu schlagen. Maria Singer als Trennerin besitzt jedoch einen Charme, der einen in der Geschichte hält, und sie darf auch mal einen schönen Satz sagen: „Heilige kann ma net umtauschen. ’s gibt keine echten, und ’s gibt keine falschen.“

Broadway, FT am Friedrichshain, Passage

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