Unterkante Oberlippe

Nach dem großen Regen: In Horneburg herrscht Katastrophenalarm, die Haseldorfer Marsch steht auch unter Wasser. In Hamburg hat sich die Lage entspannt

Nach Rekord-Regenfällen und verheerenden Überschwemmungen im Norden hat gestern das große Aufräumen begonnen. In vielen Orten entspannte sich die Lage. Mehrere Hundert Feuerwehrleute kämpfen dagegen in den überfluteten Elbmarschen immer noch gegen steigende Pegel. Und in Horneburg im Kreis Stade herrscht Katastrophenalarm.

In der Haseldorfer Marsch im Kreis Pinnerberg kämpften mehr 300 Feuerwehrleute sowie Helfer von Technischem Hilfswerk und Rotem Kreuz weiter gegen die Wassermassen. Gräben, Bäche und Teiche in den niedrig gelegenen Marschen liefen über, zahlreiche Straßen standen unter Wasser. Bei Heiligenstedten (Kreis Steinburg) drohte in der Nacht zum Freitag der durchgeweichte Damm eines Regenrückhaltebeckens zu bersten. Besonders in den Gemeinden Hetlingen, Haseldorf und Haselau drohen die Wassermassen Apfelplantagen und andere Felder zu überschwemmen.

Für die Samtgemeinde Horneburg gaben die Behörden Katastrophenalarm. Dort trat die Lühe über die Ufer und überflutete weite Flächen. Die Bundesstraße 73 von Hamburg nach Cuxhaven musste bei Horneburg gesperrt werden. Auch die Altstadt von Buxtehude war zeitweise vom Wasser bedroht.

Die Straßen in Schleswig-Holstein waren am Morgen noch an mehreren Dutzend Stellen gesperrt. Die wegen Gleisunterspülungen bei Pönitz (Kreis Ostholstein) gesperrte Bahnstrecke Lübeck-Kiel wird vermutlich erst in zehn bis zwölf Tagen wieder befahrbar sein.

Wegen Überflutung eines Campingplatzes in Scharbeutz müssten 47 Urlauber die Nacht in einer Turnhalle verbringen. Da Zelte und Wohnwagen nicht mehr bewohnbar waren, richtete die Gemeinde mit Hilfe der DLRG Notbetten ein und gab Verpflegung aus.

Bei dem vom Regen schwer mitgenommenen Sandskulpturenfestival auf dem Priwall in Travemünde hat bereits der Wiederaufbau begonnen. „Die ersten Sandskulpteure sind noch in der Nacht eingetroffen und sind schon bei der Arbeit“, sagte der Sprecher von „Sand World“, Benno Lindel. Die Spezialisten aus den Niederlanden sollen die beschädigten Figuren neu gestalten. DPA/TAZ