piwik no script img

Trotz Skandalen: mehr Schweinemast

Nach Stichproben dürfen Betriebe, die Hormonfutter bezogen hatten, ihre Milch wieder verkaufen – bis auf Weiteres. Die Zahl der Mastschweine nimmt immer noch zu

79 von 142 niedersächsischen Bauernhöfen, die möglicherweise hormonbelastetes Futter bezogen hatten, dürfen ihre Milch wieder vermarkten. Darauf verständigten sich gestern die zuständigen Behörden in Bund und Ländern. Bei Stichproben im Rinderfutter dieser Betriebe seien bislang keine Hormone festgestellt worden, begründete das niedersächsische Landwirtschaftsministerium die Entscheidung.

Die Probenentnahme gehe allerdings unverändert weiter und das möglicherweise mit dem verbotenen Wachstumshormon MPA vermischte Futter dürfe weiterhin nicht verwendet werden. Wenn auf einzelnen Höfen MPA-belastetes Futter gefunden werde, müsse die Milch von diesen Betrieben in jedem Einzelfall analysiert werden.

Bei einer Überprüfung von acht Futtermittel-Händlern, die ihre Ware aus den Niederlanden bezogen hatten, sind die Behörden unterdessen auf weitere 46 Betriebe gestoßen, die möglicherweise von dem belasteten Futter erhalten haben. Diese müssten nun auch mit Sperrungen rechnen, falls sie nicht ohnehin schon betroffen seien.

Trotz nicht abreißender Fleisch-Skandale ist eine Trendwende bei der Fleischproduktion nicht zu erkennen. Die Zahl der Mastschweine in Niedersachsen nimmt vielmehr weiter zu. Nach Angaben des Landesamts für Statistik stockten die niedersächsischen Bauern ihren Bestand innerhalb eines Jahres bis Mai 2002 um 5,4 Prozent auf. Besonders deutlich war der Anstieg schwerer Mastschweine mit einem Plus von 25,9 Prozent auf 156.000. Insgesamt hielten die Schweinehalter im Land 7.907 Millionen Tiere. Auch die Zahl der Zuchtschweine nahm um drei Prozent zu. Die Zahl der Mastschweine werde daher auch in Zukunft wachsen. dpa

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen