: Schritt für Schritt ins Paradies
Christoph Mayer empfiehlt bei Orientierungsfragen den Besuch in seiner Black Box
Da steht man nun. Orientierungslos in so einem schwarzen Loch. Kein Licht, nirgends. Die Augen können sich noch so anstrengen und sehen trotzdem: nichts. Dürfen also ihre Arbeit einstellen. Eine Art Kaspar-Hauser-Situation, in der man sich erst mal zurechtfinden muss. In der Bewegungsinstallation von Christoph Mayer im Hochzeitssaal der Sophiensæle ist man allein im Dunkeln ausgesetzt. Nur eine Linie aus Draht leitet einen durch den Raum, während einem über Kopfhörer Textfragmente zugespielt werden, verwirrend genug in Deutsch, Englisch und Arabisch, die einem Wegbeschreibungen, Leitbilder, Gebote zur moralischen Orientierung einflüstern wollen. Weil, irgendwohin muss der Menschenweg ja führen. Christoph Mayer, der in Berlin und Wien bei Rebecca Horn und Michelangelo Pistoletto Kunst studierte, interessiert sich dabei besonders für Vorstellungen von einer perfekten, schmerzfreien Welt. Dem Paradies. Seine Installation „Why is it called paradise?“ öffnet jedenfalls Wege zur neuen Raumwahrnehmung. Ganz praktisch wie auch metaphorisch. Weil man mitten im tiefsten Dunkel immer über den Jandl’schen Erkenntnisblitz der „lichtung“ stolpern kann: „manche meinen / lechts und rinks / könne man nicht velwechsern / werch ein illtum“.
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