: Anschläge in Spanien vereitelt
Die spanische Terrorgruppe Grapo gilt nach Festnahmen als zerschlagen
MADRID/PARIS dpa ■ Mit der Festnahme von 14 mutmaßlichen Grapo-Mitgliedern in Madrid, Paris und im baskischen Vitoria sind nach Erkenntnissen der Polizei unmittelbar bevorstehende Anschläge der linksextremistischen spanischen Terrorgruppe verhindert worden. Die Organisation hatte nach Presseberichten vom Freitag bereits zwei Terrorkommandos in Madrid gebildet. Bei den Razzien am Vortag war der französischen Polizei in Paris auch die neue Führungsspitze der „Antifaschistischen Widerstandsgruppen des 1. Oktober“ (Grapo) ins Netz gegangen. Die Organisation gilt damit als weitgehend zerschlagen.
Unter den Festgenommenen sind der Chef des „militärischen Apparats“, Marcos Martín Ponce, und Chefideologe Fernando Hierro Chomón, der erst 1998 nach der Verbüßung einer 18-jährigen Haftstrafe wieder auf freien Fuß gesetzt worden war. Auch zwei bezahlte Killer der Gruppierung wurden gefasst.
Die Grapo war 1975 zum Ende der Franco-Diktatur gegründet worden und soll seitdem 83 Menschen bei Anschlägen getötet haben. Der letzte Anschlag war vor zwei Jahren. Die Organisation war aus einer marxistisch-leninistischen Splitterpartei hervorgegangen und versteht sich als Stadtguerilla im Kampf gegen den Kapitalismus und den „imperialistischen Staat“. Zuletzt hatte sie vor allem durch Überfälle auf Geldtransporter Schlagzeilen gemacht.
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