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vorlauf bühne Esther Slevogt betrachtet das Treiben auf Berlins Bühnen

Rar aber speziell sind die Theaterabende, welche die Stadt in diesen Tagen den Daheimgebliebenen zu bieten hat, den Urlaubsverweigerern und Ganzjähriglebenden. Nehmen wir den Festsaal der Sophiensæle, wo sich die Tänzer der wee dance company auf die Suche nach der ersehnten Ordnung im Chaos machen. Bereits den dritten Sommer in Folge erhellt die Truppe mit ihrer Tanzkunst verregnete Berliner Sommer. „Schmetterlingsdefekt“ heißt ihre neue Produktion (Premiere am Donnerstag). Zu Zeiten, als von Alice Schwarzer noch längst keiner wusste, hat bereits William Shakespeare gelebt. Der war zwar einerseits der Meinung, dass frau dem Manne zu gehorchen hat. Andererseits hat er den Männern die Verwaltung der Beziehung der Geschlechter auch nicht zugetraut. Die Komödie von der „Zähmung der Widerspenstigen“ behandelt dieses Thema sehr subtil. Da treten die wilde Katharina und der Macho Petruchio zum intersexuellen Kräftemessen an. Wer siegt, das soll an dieser Stelle nicht verraten werden. Tipp: Trauen Sie bloß nicht ihren Augen. Das Shakespeare-Ensemble spielt ab Mittwoch wieder im Monbijou-Park Shakespeare an der frischen Luft (ab 19.30). Die Bühne der ganz anderen Art ist im Liquidrom an der Möckernstraße zu finden. Da tragen die Zuschauer Badekleidung und folgen der Darbietung im Wasser (und im Liquid Sound) schwebend. In Vollmondnächten wie der von Mittwoch auf Donnerstag, schwebt man im Liquodrom ganz besonders. Dann nämlich findet regelmäßig das Vollmondbaden statt (von 22.00 Uhr bis 2.00 Uhr), gelegentlich von Kultur begleitet. Am Mittwoch lesen Schauspieler einen Krimi von Jakob Arjouni. DJ Der Lächelnde Schamane legt die Musik dazu auf.

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