: was macht eigentlich ...Burkhard Wildhagen?
Erotik in Szene setzen
Richtig angefangen hat alles mit einer 24-jährigen Zahnarzthelferin aus Köpenick. Als Katrin Wrobel Anfang des Jahres zur Miss Germany gekürt wurde, trug sie es: ein braun changierendes Abendkleid über einer hellbraunen glänzenden Korsage aus Schlangenhautimitat. Das hatte Burkhard Wildhagen entworfen, und seitdem steigt sein Stern am Berliner Modehimmel. Am kommenden Samstag zeigt der 28-Jährige seine aktuellen Kreationen auf dem „längsten Laufsteg der Welt“ am Ku’damm.
Als er das Kleid für Frau Wrobel entwarf, muss Wildhagen allerdings schlecht drauf gewesen sein. Denn die Farbwahl, vertraute der junge Couturier einer Presseagentur an, sei stark von seiner Gemütsverfassung beeinflusst. „Wenn ich schlechte Laune habe, dominieren dunkle Farben“ – und dieses Braun aus Wrobels Kleid gehört wohl dazu. Wenn er sich gut fühlt, dann neigt er zu „knalligen Tönen und offenherzigen Kreationen“.
Die freilich scheinen Wildhagen, der erst im vergangenen jahr sein Studium am Lette-Verein abgeschlossen hat, viel mehr zu liegen. Denn raffiniert gearbeitete Korsagen und Bustiers, freie Rücken und verführerische Dekolletés sind zentrale Bestandteile seiner Kreationen. „Es macht mir Spaß, die Erotik einer Frau elegant in Szene zu setzen“, sagt Wildhagen, der im Übrigen der Ansicht ist, dass Berlin mehr Schick vertragen kann. Im Vergleich zu anderen Metropolen habe die Hauptstadt starken Nachholbedarf. Wer will da schon widersprechen?SAM FOTO: DDP
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen