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: Warholiker

Norman Mailer ist einer der wenigen Intellektuellen, die öffentlich ihre Abneigung gegenüber Andy Warhol bekundeten: „Was war seine Botschaft? Die große Beliebigkeit wird kommen! Bravo, klasse, danke“, spöttelte der politisch engagierte Schriftsteller über den Popartisten. „Warhol privat“ (22.25 Uhr, 3Sat) ist da eine seltene Gelegenheit, sich diesen Warhol mal aus der Nähe anzuschauen.

Der Schriftsteller Jonas Mekas hat Warhol von 1965 bis 1982 beobachtet – und dabei dessen Entwicklung vom Underdog bis zum Schoßhündchen der New Yorker Eliten nachgezeichnet. Von den ersten Auftritten der Velvet Underground bis zu unverfänglichen Strandaufnahmen kurz vor seinem Tod ist hier ein privates Leben dokumentiert, das öffentlich sein wollte. Auch wenn wenige Bilder wirklich neu sind – ein historisches Dokument ist „Warhol privat“ allemal.