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vorlauf bühne Esther Slevogt betrachtet das Treiben auf Berlins Bühnen

Um zwecks Wahrheitserforschung der Welt die Maske vom Gesicht zu reißen, muss das Theater gelegentlich selbst zur Maske greifen. Zum Beispiel die Flöz-Production von Michael Vogel, die seit zwölf Jahren mit Masken und Menschen experimentiert. In der Treptower Arena ist jetzt wieder das wunderbare und längst zum Kleinkunst-Klassiker avancierte „Ristorante Immortale“ zu sehen: skurrile Komik und tragische Poesie pur, ganz ohne Mimik und Worte. Schauplatz, ein marodes Lokal irgendwo zwischen Himmel und Hölle (Donnerstag, Freitag, 19.30 Uhr). Zuverlässiger Gewährsmann fürs Wahre und Gute ist immer auch George Tabori gewesen. Der hat sich nun der Mozart-Oper „Die Entführung aus dem Serail“ angenommen, in dem sich auf wunderbare Weise Orient und Okzident versöhnen. Bis zum 16. August ist die Inszenierung noch in der Gedächtnis-Kirche zu sehen. Dann zieht sie erst ins Zentrum Judaicum in der Oranienburger Straße, danach ins Islamische Gotteshaus der Aleviten. Schön ist auch die alte Geschichte von Tristan und Isolde, die uns der mittelalterliche Dichter Gottfried von Straßburg überliefert hat. Ein junger Held stolpert über die Liebe. Astrid Griesbach vom „Theater des Lachens“ präsentiert die Geschichte ab heute auf den monumentalen Stufen des Alten Museums als keltische Soap Opera. Sieben Buffone, Clowns und Narren erzählen die alte Geschichte neu. Ganz unerschrockenen sei die nächste Premiere im Berliner Kriminal Theater empfohlen, die sich mit vielen Millionen und acht Erben befasst, die in einem verwechslungsreichen Showdown die anderen Konkurrenten aus dem Weg zu räumen versuchen. Achtung: ein Schauspieler spielt alle acht Erben („Die acht Millionäre“ ab Freitag).

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