: ärger in oberaudorf
Stoiber, Polen, Karin
Muss Edmund Stoiber sich wegen seiner Äußerungen zu Polen entschuldigen? „Unsinn, warum sollte ich?“, erwiderte ein pampiger Unionskanzlerkandidat gestern beim Besuch seines Geburtsorts Oberaudorf in Oberbayern.
Stoiber verlangt von Polen weiterhin, es solle die Dekrete zur Vertreibung der Deutschen aufheben, obwohl dies laut polnischen und deutschen Experten längst geschehen ist. Schattenaußenminister Wolfgang Schäuble (CDU) hatte vor kurzem noch bei einer Polenreise Stoibers Forderung zurückgenommen und als Missverständnis heruntergespielt.
Stoiber dagegen beharrte gestern vor Journalisten in Oberaudorf, sein Appell gelte weiter. Den Politikern des Nachbarlandes sei selbst „unklar“, welche Vertreibungsdekrete noch in Kraft seien. Ungehalten reagierte der bayerische Ministerpräsident auch auf die Frage, welche Rolle seine aus dem Sudetenland stammende Frau Karin bei seiner Vertriebenenpolitik spiele. „Ich brauche nicht jede Frage zu beantworten, was meine Frau betrifft.“ OH
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen