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lokalkoloratur

Uff. Welche Erleichterung. Insgeheim haben wir es zwar immer schon geahnt, doch jetzt gibt es Gewissheit, die Indizienkette ist lückenlos, Beweise sind unumstößlich: Ronald Schill hat ein gutes Herz. Er hat einen Vogel gerettet. Zusammen mit seiner Ex- und Nun-doch-wieder-Freundin Katrin Freund, die von der Fraktion seines Namens als Staatsrätin in der Schulbehörde nicht gewollt und als ihre Geschäftsführerin kürzlich abgewählt wurde, rettete der gar nicht so gnadenlose Innensenator einem ausgehungerten Kormoran das Leben. Im Urlaub auf Sylt, wo er eigentlich gar nicht mehr so gerne hinwollte, wegen der Geschichte mit seinen angeblich angekoksten Haaren damals. Ist er nun aber doch, und das war des jungen Vogels Glück, obgleich dieser sich zunächst wenig erkenntlich zeigte und der rettenden Frauenhand eine Schramme zufügte. Weshalb der Senator höchstselbst zum Einsatz schreiten musste: „Doch Schill kannte keine Angst“ – und schon gar nicht vor schrägen Vögeln, sollte mensch meinen – „er nahm den Vogel auf den Arm, seine Freundin hielt den Schnabel zu“, und dann wurden – in welcher Reihenfolge, entzieht sich leider unserer Kenntnis – der Tierschutzverein alarmiert und die Bild-„Zeitung“, welchselber obiges Zitat nebst einem bunten Bild eines strahlenden Touristenpaares in legerem Freizeitlook mit einem indignierten Kormoran zu verdanken ist. Und die Botschaft an die WählerInnen, dass sich hinter harter Schale auch in diesem Fall ein weicher Kern verbirgt. SMV

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