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Billigfluglinien gehen weiter in die Höhe

Eurowings macht Ryanair Konkurrenz. Letztere setzt ihren Expansionskurs dennoch fort. Sie weist Rekordgewinne aus

FRANKFURT taz ■ Jetzt bekommt der „Aldi der Lüfte“, die irische Billigflugline Ryanair, erstmals ernst zu nehmende Konkurrenz. Der Low-Cost-Carrier Eurowings will ab November mit fünf Airbussen vom Typ A 319 vom Flughafen Köln/Bonn verschiedene europäische Metropolen anfliegen. An Eurowings ist die deutsche Lufthansa mit 24,9 Prozent beteiligt, auf weitere 49 Prozent hält sie eine Option. Vor allem sie hatte Ryanair mit den Dumpingpreisen düpiert.

Das „neue europäische Billigflugdrehkreuz Köln/Bonn“, wie Eurowings-Geschäftsführer Michael Garvnens es nennt, soll ganz offenbar dem Flughafen Hahn in der rheinland-pfälzischen Provinz Kunden abspenstig machen. Den hatte Ryanair schon vor einem halben Jahr zum „euröpäischen Billigflugdrehkreuz“ ernannt. In diesen Tagen kam er ins Gerede, weil es dort kein Bodenradar gibt. Die Betreibergesellschaft Fraport AG müsse jetzt umgehend dafür sorgen, „dass auch in Hahn die internationalen Sicherheitsstandards gelten“, forderte gestern etwa die Landtagsfraktion der CDU im Hessischen Landtag in Wiesbaden.

Ryanair-Boss Michael O’Leary kratzt das nicht. Auf der Hauptversammlung gestern in Dublin verkündete O’Leary die Eröffnung einer weiteren Basis in Europa – und den rasanten Ausbau der Flugstrecken vor allem in Deutschland. In zwei bis drei Jahren will Ryanair der Lufthansa auch im innerdeutschen Flugverkehr Paroli bieten. Die zehn bestehenden Verbindungen von Hahn aus zu kleineren Flughäfen an der Peripherie west- und nordeuropäischer Großstädte seien schließlich schon „zu mehr als 80 Prozent ausgelastet“. Und während etablierte Fluglinien noch immer an den Folgen des 11. Septembers laborieren, konnte Ryanair seinen Gewinn im zweiten Quartal 2002 um 68 Prozent auf knapp 40 Millionen Euro steigern. K.-P. KLINGELSCHMITT

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