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Für Angriff gerüstet

Türkische Armee setzt einen Militärflughafen im Nordirak instand. Präsenz soll auch einen Kurdenstaat verhindern

ISTANBUL taz ■ Offenbar bereitet sich die türkische Armee darauf vor, im Falle eines US-Angriffs auf den Irak im kurdisch besiedelten Nordirak präsent zu sein. Nach Angaben von Jelal Talabani, Chef der Patriotischen Union Kurdistan, hat die türkische Armee begonnen, einen Militärflugplatz in Bamerna instand zu setzen. Wie die türkische Tageszeitung Hürriyet unter Berufung auf Talabani weiter berichtet, hätte die Armee begonnen, schweres Gerät und elektronische Ausrüstung nach Bamerna zu schaffen, um den Flughafen wieder in Betrieb nehmen zu können. Bamerna liegt an der türkischen Grenze und gehört zu dem von Talabanis Konkurrenten Massoud Barsani, dem Chef der Kurdischen Demokratischen Partei, kontrollierten Territorium. Von dem Flughafen aus, so Hürriyet, könne der gesamte Nordirak überwacht werden.

Die türkische Armee ist in den letzten Jahren zur Verfolgung von Kämpfern der Kurdischen Arbeiterpartei PKK mehrmals in den Nordirak vorgedrungen. Dabei hat sie auch feste Stützpunkte eingerichtet. Angeblich halten sich jetzt rund 5.000 türkische Soldaten im Nordirak auf.

Mit ihrer Präsenz im Nordirak will die Türkei verhindern, dass in der Flugverbotszone ein regulärer kurdischer Staat entsteht. Hürriyet spekuliert zudem, dass die Türkei im Falle eines Krieges verhindern will, dass die irakischen Kurden sich die Ölquellen in Kirkuk sichern. Diese Region hat Saddam durch eine Umsiedlungspolitik arabisiert, die irakischen Kurden aber reklamieren sie als ihr angestammtes Gebiet.

Talabani hielt sich in den letzten Tagen in Ankara auf. Bei Gesprächen im türkischen Außenministerium versicherte er, die irakischen Kurden würden sich am Kampf gegen Saddam nur beteiligen, wenn das Ziel ein demokratischer Irak sei. Talabani bestritt erneut, dass die Kurden für einen eigenen Staat kämpfen. Er versicherte vielmehr, die Türkei sei ihr erster Verbündeter. JÜRGEN GOTTSCHLICH

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