: Hanfmuseum öffnet Horizonte
Vorurteile regieren die öffentliche Wahrnehmung des Hanfmuseums. Wie sonst lässt sich die letztjährige polizeiliche Hausdurchsuchung des Museums erklären? Gefunden wurde natürlich nichts Erwähnenswertes. Schließlich ist das Museum kein Coffeeshop. Am Mühlendamm ist es nicht verqualmt und man muss sich nicht lästiger Dealer erwehren. Es ist eben ein Museum. In themenbezogenen Räumen wird die moderne und historische Nutzung von Hanf dokumentiert. Beschäftigt sich der eine Raum mit der Papierherstellung, verdeutlicht der andere die medizinischen Anwendungsmöglichkeiten. Das Hanfmuseum ist genau das Richtige für einen entspannten Nachmittag mit einer Tüte. Selbstverständlich einer Tüte Eis. So rein gar nicht zu den Vorurteilen einer Kifferhöhle passen will auch der Verkaufsschlager des Museumsshops. Im Berliner Hanfmuseum ist süßer Knabberhanf mit Vanille und Zimt das beliebteste Mitbringsel. Der biologisch kontrollierte Knabberspaß kostet zwei Euro fünfzig. Seit 1994 informieren sich vornehmlich Schulklassen über die vielseitigen Verwendungsmöglichkeiten des so oft verteufelten Krauts. Durch die Schülergruppen, die Hanfparade und die Lange Nacht der Museen avancierte das Hanfmuseum zu einem beliebten Ausflugziel für Touristen und Berliner. CHB
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