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Strompreis steigt

Auch dank höherer Einnahmen bei Elektrizität verbucht der Energiekonzern E.ON 42 Prozent mehr Gewinn

DÜSSELDORF dpa ■ Die angehobenen Strompreise lassen beim zweitgrößten europäischen Energiekonzern E.ON die Kassen klingen. Im ersten Halbjahr 2002 habe sich das Betriebsergebnis um 62 Prozent auf 1,8 Milliarden Euro verbessert, teilte das Unternehmen gestern in Düsseldorf mit. Im gesamten Konzern erwirtschaftete E.ON ein Plus von 42 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro. Für das Geschäftsjahr 2002 erwartet der Vorstand beim Betriebsergebnis ebenfalls ein Plus, wobei mit nochmals höheren Strompreisen gerechnet wird.

Durch zahlreiche Sondereffekte sieht die E.ON-Bilanz zur Jahresmitte 2002 noch besser aus: So kletterte der Konzernüberschuss um 203 Prozent auf 3,4 Milliarden Euro. Den Anstieg erklärte das Unternehmen mit Buchgewinnen aus dem Verkauf von Aktivitäten, die nicht mehr zum Kerngeschäft gehören (unter anderem VAW Aluminium, Klöckner & Co, Veba Oel). Während sich der Umsatz insgesamt um 15 Prozent auf 18,7 Milliarden Euro verringerte, verzeichnete die Kernsparte Energie ein kräftiges Plus von 36 Prozent auf 11,9 Milliarden Euro. Nach der Einbeziehung von Sydkraft kommt die Hälfte des selbst erzeugten Stroms inzwischen aus Atomkraftwerken. In den kommenden Jahren will sich E.ON ganz auf das Geschäftsfeld Energie mit den Bereichen Strom, Gas und Wasser konzentrieren.

Nach dem milliardenschweren Erwerb des britischen Stromversorgers Powergen steht E.ON im Inland vor der Übernahme der Essener Ruhrgas AG. Der zunächst durch das Bundeskartellamt untersagte Zukauf wurde zwar durch eine Ministererlaubnis Anfang Juli unter Auflagen genehmigt, doch nach Klagen von Konkurrenten vorerst gerichtlich gestoppt. „E.ON wird zur Durchsetzung der Ruhrgas-Übernahme alle Rechtsmittel ausschöpfen“, erneuerte der Vorstand seine Haltung. Die von dem Oberlandesgericht Düsseldorf genannten Gründe für den vorläufigen Stopp des Vorhabens bezeichnete das Unternehmen als nicht zutreffend. Das Gericht hatte vor allem Verfahrensfehler geltend gemacht. Die endgültige Entscheidung könnte nach Angaben des Gerichts möglicherweise erst im kommenden Jahr fallen.

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