fakten

Kurden in Berlin

Nach Einschätzung deutscher Beratungsstellen und kurdischer Selbsthilfeorganisation leben etwa 50.000 bis 60.000 Kurden und Kurdinnen in Berlin. 95 Prozent kommen aus der Türkei. Die meisten von ihnen sind Arbeitsmigranten und wohnen bereits in der dritten und vierten Generation hier. Weil die Statistiken nach der Staatsangehörigkeit fragen, sind die Kurden als Volksgruppe nicht erfasst. Hat ein Kurde einen irakischen Pass, ist er Iraker. Hat er einen syrischen oder iranischen, ist er Syrer oder Iraner. Hat er einen türkischen, ist er Türke. Offiziell wird von etwas weniger als 130.000 türkischen Staatsangehörigen in Berlin ausgegangen. Kurden und Kurdinnen aus der Türkei sind dabei mit gezählt. Die Einbürgerungsquote bei kurdischen Migranten ist höher als bei türkischen. Begründet wird das damit, dass viele von ihnen schon früh davon ausgegingen, dass sie hier bleiben werden, weil es in ihrer Heimat keine Perspektive für sie gibt. Als Wählerpotenzial sind sie für deutsche Parteien von daher interessant.