: was macht eigentlich... … Frank Steffel?
Stubenhocker antreiben
Was machen arbeitslose Berliner? Auf dem U-Bahnhof sitzen und Passanten um ein paar Cents ärmer machen? Die Motz verkaufen? Oder vor dem Fernseher hängen und die Jahrhundertflut auf ihrem Weg die Elbe herunter beobachten?
Schluss mit dem eigennützigen Aktionismus: Jetzt wird in die Hände gespuckt, Frank Steffel sei Dank. Der CDU-Fraktionsvorsitzende hat Arbeitslose und Sozialhilfeempfänger aufgefordert, die „Wasser-Hölle“ (B.Z.) zu bezwingen. „Wer staatliche Leistungen in Anspruch nimmt, muss sich auch in nationalen Notlagen engagieren“, verkündet der Reinickendorfer mit patriotischem Schmelz in der Stimme.
Richtig so. Wer glaubt, dass er Staatsknete einheimsen kann, ohne sie auf Heller und Pfennig oder besser auf Spatenstich und Sandsackfüllen zurückzuzahlen, hat sich geschnitten. Als „freiwillige Initiative“ will Steffel seine Mission Heimatliebe verstanden wissen, aber Obacht, solche Offerten sind vergiftet. Das werden Zuhausebleiber schnell merken, wenn ihr Kontoauszug im nächsten Monat schon den Vermerk „keine Umsätze“ trägt.
Von den Berliner Behörden fordert Steffel, schnell die organisatorischen Voraussetzungen zu schaffen für den Einsatz der Arbeitslosen. Aber am besten greifen sie sofort selbst zum Hörer – sozusagen die Eigeninitiative der Ich-AG. Denn je schneller es losgeht, desto schneller können die freiwilligen Helfer das Dankeschön in der Hand halten, das sich der Unionsmann für sie ausgedacht hat: eine Ehrenurkunde. JOT/FOTO: ARCHIV
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