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Aufatmen in Osteuropa

Gefahr für Budapest scheint gebannt. Teile Prags aus Sorge vor Haueinstürzen gesperrt. Seuchengefahr droht

BUDAPEST/PRAG dpa/ap ■ Die Hochwasserflut der Donau hat am Wochenende in abgemilderter Form Ungarn erreicht. 20.000 Feuerwehrleute und freiwillige Helfer waren gestern am Oberlauf des ungarischen Donau-Abschnitts im Einsatz, 1.700 Menschen wurden aus elf gefährdeten Ortschaften evakuiert. In Budapest wurde der Scheitelwert für letzte Nacht erwartet, doch rechnete man damit, dass die Dämme standhalten würden.

In Prag haben die Behörden aus Sorge vor weiteren Hauseinbrüchen gestern Teile der Prager Innenstadt abgeriegelt. Am Morgen stürzte im Bezirk Karlin ein Mehrfamilienhaus ein, das dritte innerhalb von vier Tagen. Verletzt wurde dabei niemand. Der Prager Bürgermeister, Igor Nemec, riet den Bewohnern noch unter Wasser stehender Viertel weiter von einer Rückkehr in ihre Häuser ab. „Ich bitte Sie, diesen Aufruf ernst zu nehmen“, sagte er in einer Radioansprache. „Wenn Sie in diese Gebiete gehen, riskieren Sie Ihr Leben und Ihre Gesundheit.“ Auch vor der bestehenden Seuchengefahr wurde gewarnt. Die Behörden riefen die Prager Bevölkerung und freiwilligen Helfer auf, jeden Hautkontakt mit dem Wasser zu vermeiden und sich nur mit Gummistiefeln sowie -handschuhen an den Aufräumarbeiten zu beteiligen. Dem Gesundheitsministerium zufolge müssen etwa 65.000 Kinder in den Überschwemmungsgebieten gegen Hepatitis A geimpft werden; auch ungeimpfte Polizisten, Soldaten und Feuerwehrleute sind durch das Gelbsucht-Virus gefährdet.

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